Vor über 50 Jahren legte Brigitte Schröder, Ehefrau von Gerhard Schröder, Spitzenpolitiker der Nachkriegszeit, den Grundstein für das heutige große Netzwerk der Grünen Damen und Herren. Sie setzte sich zur Verbesserung der Situation kranker, alter und pflegebedürftiger Menschen ein. An ihrer Seite standen tatkräftige Frauen, die heute Zeitzeugen der Erfolgsgeschichte dieser einmaligen und erfolgreichen Pionierarbeit sind. Begeistert von dem engagierten Einsatz der Pink-Ladies, die sie auf einer USA-Reise kennen lernte, wollte Brigitte Schröder einen vergleichbaren Dienst im Evangelischen Krankenhaus Düsseldorf einführen. Der damals neue Gedanke, dass auch Laien im Krankenhaus zur Entlastung der hauptamtlich Tätigen mit bestimmten Aufgaben zum Wohle der Patienten beauftragt werden könnten, brauchte viel Überzeugungsarbeit. Als Kuratoriumsmitglied des Krankenhauses führte Brigitte Schröder etwa drei Jahre intensive Gespräche mit der Klinikleitung, den Ärzten und Pflegekräften. Aber auch die Gewerkschaft und potenzielle Mitarbeiter*innen mussten erst überzeugt und gewonnen werden.
Frauen der ersten Stunden
Mit Erika Pfeiffer, der ersten Einsatzleiterin, entwickelte sie ein Konzept, das einen Einsatz in einem Krankenhaus und eine Zusammenarbeit mit den hauptberuflichen Pflegekräften ermöglichte. Nach diesem erfolgreichen Modell gründeten sich schnell weitere Gruppen unter dem organisatorischen Dach der eKH. Diese wuchs mit ihren Aufgaben und Herausforderungen, um die Qualität des Ehrenamtes in diesem hochsensiblen Versorgungsbereich sicherzustellen.
Auch Ehrengard von Cossel, Ehefrau des Generalsekretärs des Johanniterordens, schloss sich 1971 den Aktivitäten von Brigitte Schröder an. Sie war begeistert von der unkonventionellen Art der Gründungsdame. Die Wiedervereinigung 1990 brachte neue Aufgaben. Brigitte Schröder übertrug ihr die Aufgabe, die Arbeit der Grünen Damen und Herren in den neuen Bundesländern einzuführen. Obwohl dort ehrenamtliche Arbeit in dieser Form nicht üblich war, konnte sie mit ihrer Erfahrung überzeugen. Große Hilfe kam von Seiten der Pfeifferschen Stiftungen in Magdeburg, vom Diakonissenkrankenhaus in Dresden und weiteren Einrichtungen in Weimar, Schwerin und Rostock. Unterstützung erhielt von Cossel auch von erfahrenen Grünen Damen, wie Anna-Klara Böninger aus Bonn, Renate Brücker aus Berlin, Irmgard von Lüttichau aus München und Erdmute Leuchtmann aus Frankfurt.
Mit Weitsicht, Durchsetzungsvermögen und hohem persönlichen Einsatz widmete sich Brigitte Schröder dem weiteren Aufbau dieses ehrenamtlichen Besuchsdienstes im Gesundheits- und Pflegebereich. Ihrem Lebensprinzip „Ich habe ja schon immer auf der positiven Seite gelebt!“ blieb sie bis zum Schluss treu. Ein großes und bis heute politisches Lebenswerk, das ihre Nachfolgerinnen Gabriele Trull (1996-2013), Käte Roos (2013-2022) und Elke Grothe-Kühn (seit 2022) als Bundesvorsitzende der eKH bis in die Gegenwart fortführen. Gabriele Trull ist als Ehrenvorsizende weiterhin eng mit der eKH verbunden und vertritt die eKH in Gremien, wie in der BAGSO.
50 Jahre Grüne Damen und Herren
Unter dem Motto „Verantwortungsvolles Engagement braucht Unterstützung und Verlässlichkeit“ fand Mitte Oktober 2019 die Jubiläumsfeier im Rahmen der eKH-Bundestagung in Bonn statt. Die Veranstaltung rundeten so manche wertschätzende Aussagen von Politiker/innen und Kirchenvertretern ab. Weiter Lesen
Unser Festschrift 50 Jahre Grüne Damen und Herren, Evangelische Kranken- und Alten-Hilfe e.V. (siehe Anlage unten)
Impressionen aus der Gründerzeit (Galerie)